HTA Chur: Abteilung Telecom: Physik: Praktikum


^ M1 Dichte

Ziel:

Es soll mit verschiedenen Methoden die Dichte von Stoffen bestimmt werden. Die Methoden sollen bezüglich ihrer Genauigkeit bewertet werden.

Methoden:

A: Dichte von festen Stoffen
1. aus Masse und Volumen
2. mit der hydrostatischen Waage/Jollysche Federwaage

B: Dichte von Flüssigkeiten
Relative Dichte von Flüssigkeiten mit der Mohrschen Waage

C: Dichte von Gasen
Luftdichte

Erläuterungen:

Zu beachten sind die zur Dichte ähnlichen Grössen wie das spezifische Gewicht (Wichte). Zur Vorbereitung gehört der Überblick über die verschiedenen Methoden der Dichtebestimmung. Im Praktikum wird eine Versuchsgruppe A, B oder C durchgeführt.

Theorie:
Masse, Gewicht, Kraft, Länge, Fläche, Volumen, Dichte, Wichte, Stoff-Körper, Eigenschaften von Stoffen, Aggregatszustände, Auftrieb in Flüssigkeiten, Hooke'sches Gesetz.

Literatur:
Physikalisches Praktikum: Walcher S. 49 ff.; Westphal S. 26 ff.

Geräte:
Laborwaage (Mettler/Steinegger)
Messzylinder
Schieblehre
Mikrometerschraube
Jollysche Federwaage
- Stativ hoch mit Skala
- Halter für Schraubenfeder
- Tablar mit Tragebalken zur Befestigung am Stativ
- Schraubenfeder
- Becherglas klein
- verschiedene Probekörper
- geeichte Gewichtstücke zur Bestimmung der Federkonstante
- Mohrsche Waage: verpackt in blauem Koffer
- Probeflüssigkeiten (Alkohol, Glyzerin, Wasser)
- Glaskolben für die Luftdichte (mit Korkring)
- Vakuumpumpe 


^ M2 Lineare Bewegung

Ziel:

Es sollen die Zusammenhänge zwischen Geschwindigkeit, Beschleunigung, Masse und Kraft bei einer geradlinigen Bewegung experimentell erfasst und untersucht werden.

Methoden:

Es wird die Bewegung eines Gleiters auf einer Luftkissenbahn studiert. Der Gleiter wird einmal durch eine fallende Masse beschleunigt, Weg, Geschwindigkeit und Beschleunigung werden mit dem Bewegungsmesswandler registriert und auf einem y-t-Schreiber dargestellt. Im anderen Fall wird die Beschleunigung des Gleiters auf einer schiefen Ebene gemessen, woraus sich die Erdbeschleunigung berechnen lässt.

Erläuterungen:

Bei Experimenten auf der Luftkissenbahn wird zwar die Reibung sehr stark vermindert, eine Restreibung bleibt aber dennoch. Ferner ist der Luftwiderstand auch nicht ganz zu vernachlässigen, sodass mit gewissen Abweichungen von den theoretisch erwarteteten Werten zu rechnen ist. Bei Beschleunigungsversuchen ist zu beachten, dass neben dem Luftkissengleiter die beschleunigende Masse ebenso beschleunigt werden muss. Ebenfalls wird die Rolle, über die das Seil läuft, auch beschleunigt. Auch dieser Effekt ist mit zu berücksichtigen.

Theorie:
Kinematik der geradlinigen Bewegungen, Newtonsche Axiome

Literatur:
Physikalisches Praktikum: Becker S. 8 ff., Leybold: Bewegungsmesswandler

Geräte:
1 Luftkissenbahn mit Gleiter und Zusatzmassen
1 Haltemagnet
1 Bewegungsmesswandler
1 y-t-Schreiber
1 Drehspulgalvanometer 


^ M3 Reversionspendel

Ziel:

Es soll die Erdbeschleunigung g ermittelt werden (auf 1% genau).

Methode:

Mit dem Reversionspendel kann die Erdbeschleunigung g genauer als mit dem Fadenpendel bestimmt werden.

Erläuterungen:

Das Reversionspendel besteht aus einem Metallstab mit zwei Auflagepunkten (Drehpunkte) mit festem Abstand und zwei Laufgewichten, welche so eingestellt werden können, dass die Schwingungsdauer bei Auflage an beiden Drehpunkten gleich gross wird. Theorie: Kinematik, Dynamik, Schwingungen, Trägheitsmoment, Drehmoment, Drehbewegung.

Literatur:
Lehrbuch: Gerthsen S. 61 f., Physikalisches Praktikum: Ilberg S. 76 ff., Kretschmar S. 39 ff.,

Geräte:
Reversionspendel auf Stativ, mit Laufgewichten
Stopuhr 


^ M4 Kundt'sches Rohr

Ziel:

Mit dem Kundt'schen Rohr soll die Schallgeschwindigkeit in Luft ermittelt werden.

Methoden:

In einem Glasrohr werden stehende Wellen erzeugt. Mit Korkpulver können diese stehenden Wellen sichtbargemacht werden. Somit kann man auch die Wellenlänge messen. Die Frequenz des Wellenerregers kann aus den Schwingungsdaten des Tonerzeugers bestimmt werden.

Erläuterungen:

Das Kundt'sche Rohr eignet sich auch zur Schallgeschwindigkeitsbestimmung in anderen Gasen als Luft. Dazu wird das Rohr mit dem jeweiligen Gas gefüllt (z.B. CO2, Erdgas, ...)

Theorie:
Mechanische Schwingungen und Wellen, Akustik

Literatur:
Physikalisches Praktikum: Westphal S. 104 ff., Walcher S. 88 ff.

Geräte:
1 Glasrohr
1 Füllstreifen
1 Messingrohr
1 Abstimmschieber
1 Lappen zum Reiben des Messingrohres Kolophonium
Korkpulver
Stativmaterial 


^ M5 Drehschwingungen

Ziel:

Es soll das Direktionsmoment (Winkelrichtgrösse) einer Spiralfeder und das Trägheitsmoment verschiedener Körper bestimmt werden. Die experimentell ermittelten Werte für das Trägheitsmoment sollen mit dem theoretisch zu erwartenden Wert verglichen werden.

Methoden:

Das Direktionsmoment und die Trägheitsmomente werden dynamisch, also aus den Schwingungsdaten des Systems bestimmt.

Erläuterungen:

Die dynamische Messung des Direktionsmoments hat gegenüber einer statischen Messung mit einer Federwaage den Vorteil grösserer Genauigkeit. Allerdings muss das Trägheitsmoment eines Körpers bekannt sein. Das Trägheitsmoment eines Zylinders mit bekannten Massen kann aber leicht berechnet werden.

Theorie:
Dynamik, Rotation, Kraft, Drehmoment, Drehimpuls, Trägheitsmoment, Steinerscher Satz, Schwingungen

Literatur:
Lehrbuch: Metzler, S. 66 ff., S. 102 ff. Physikalisches Praktikum: Ilberg, S. 70 ff., S. 86 ff.

Geräte:
1 Drillachse
1 Kugel
1 Holzscheibe
1 Hohlzylinder
1 Vollzylinder
1 Untersatz für Zylinder
1 Stab mit verschiebbaren Massen 


^ M6 Torsion

Ziel:

Aus der Verdrillung von Metallstäben soll der Schubmodul der jeweiligen Materialien bestimmt werden, und zwar mit einer statischen und einer dynamischen Methode (Drehschwingungen).

Methoden:

Bei der statischen Methode wird ein Metallstab verdrillt. Das dazu nötige Drehmoment hängt von Winkel, Durchmesser und Länge des Stabes ab. Als Faktor tritt dabei der Schubmodul auf, der die Eigenschaften des Materials beschreibt. Der Schubmodul kann aber auch aus der Periodenlänge einer Drehschwingung bestimmt werden.

Erläuterungen:

Die beiden Methoden zur Bestimmung des Schubmoduls basieren auf unterschiedlichen zu messenden Grössen. Dabei wird vermutlich die eine Methode der anderen bezüglich Messgenauigkeit überlegen sein.

Theorie:
Dynamik, Rotation, Kraft, Drehmoment, Drehimpuls, Trägheitsmoment, Steinerscher Satz, Schwingungen, Hookesches Gesetz

Literatur:
Lehrbuch: Metzler, S. 66 ff., S. 102 ff., Gerthsen S. 101 ff. Physikalisches Praktikum: Walcher S. 60 ff.

Geräte:
1 Torsionsgerät Leybold
2 Laufgewichte verschiedene Kraftmesser (Federwaagen, digitaler Kraftmesser Steinegger)
Stopuhr 


^ M7 Monochord

Ziel:

Mit dem Monochord soll der Zusammenhang zwischen Frequenz und Saitenlänge und Spannung der Saite untersucht werden.

Methoden:

Die Frequenz einer Saite wird mit einer Stimmgabel abgestimmt. Von dort ausgehend können durch Unterteilung der Saite die Töne der Tonleiter eingestellt werden und ihre Frequenzen aus dem Verhältnis Saitenlängen bestimmt werden.

Erläuterungen:

Das Monochord ist sehr gut geeignet, um die Zusammenhänge zwischen Wellenlänge und Frequenz sichtbar zu machen. Ebenso können die Eigenschwingungen einer Saite gut beobachtet werden.

Theorie:
Akustik, Elastizität

Literatur:
Ivar Veit: "Technische Akustik", Kamprath-Reihe kurz und bündig, Vogel-Verlag, Würzburg Lehrbuch: Bergmann-Schäfer, S. 389 ff.

Geräte:
1 Monochord
1 Steg
1 Schlüssel zum Spannen der Saiten
1 Stimmgabel 440 Hz
1 Gummihammer zur Stimmgabel
1 Kraftmesser 100 N
1 Bassbogen
Kolophonium 


^ M8 Gekoppelte Pendel

Ziel:

Es soll das Schwingungsverhalten zweier gekoppelter Pendel bei gleichsinniger und bei gegensinniger Schwingung und das Verhalten von Schwebungsschwingungen untersucht werden.

Methoden:

Gemessen werden die Schwingungsdauern der gleichsinnigen und der gegensinnigen Schwingung. Aus diesen Werten können die Schwingungsdauer der Schwebungsschwingung und die Schwebungsdauer berechnet und mit den gemessenen Werten verglichen werden. Erläuterungen: Die gekoppelten Pendel sind als gutes Modell für die Ausbreitung mechanischer Wellen zu betrachten. Insbesondere wird die Übertragung der Energie von einem Pendel zum anderen bei den Schwebungsschwingungen sichtbar.

Theorie:
Kinematik, Dynamik, Schwingungen

Literatur:
Lehrbuch: Bergmann-Schäfer S. 165 f., Gerthsen S. 117 f. Physikalisches Praktikum: Ilberg S. 82 ff., Kretschmar S. 48 ff., Becker S. 46 ff., Walcher S. 82 ff.

Geräte:
2 Pendelstäbe mit je 1 Haken und 1 Pendelgewicht
1 Koppelungsgewicht Angelschnur 


^ M9 Drehpendel

Ziel:

Es sollen die Zusammenhänge zwischen der Dämpfung und dem Schwingungsverhalten am Drehpendel studiert werden. Ferner sollen die Resonanzphänomene bei der erzwungenen Schwingung untersucht werden.

Methoden:

Zur Untersuchung von Schwingungen dient in erster Linie die Messung der Periodenlänge T, aus welcher die Kreisfrequenz w bestimmt werden kann. Das Pendel wird mit einer Wirbelstrombremse gedämpft. Der Strom ist ein Mass für die Stärke der Dämpfung. Mit einem Gleichstrommotor, dessen Drehfrequenz direkt proportional zur Betriebsspannung ist, kann das Pendel erzwungene Schwingungen ausführen. Wird die Amplitude bei verschiedenen Erregerfrequenzen gemessen, kann die Resonanzkurve ermittelt werden.

Erläuterungen:

Bei der gedämften Schwingung sind drei Fälle von Bedeutung, nämlich der Fall der von schwacher Dämpfung, welcher zu einer Hin- und Herbwegung führt, der Fall von starker Dämpfung (Kriechfall), bei dem das Pendel bei Rückbewegung die Nulllage nicht mehr überschreitet, und der Grenzfall zwischen den beiden genannten Fällen (aperiodischer Grenzfall).

Theorie:
Kinematik, Dynamik, Schwingungen

Literatur:
Physikalisches Praktikum: Becker; Walcher S. 88 ff.

Geräte:
1 Drehpendel mit Motor 


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